5.1. Starten des Installers auf Motorola 680x0-Systemen

5.1.1. Eine Installations-Methode auswählen

Einige Motorola 680x0-Unterarchitekturen bieten die Möglichkeit, entweder einen 2.4.x- oder einen 2.2.x-Linux-Kernel zu booten. Wenn diese Auswahl existiert, versuchen Sie den 2.4.x-Linux-Kernel. Der Installer sollte dann weniger Speicher benötigen, da für einen 2.2.x-Kernel eine RAM-Disk fester Größe erforderlich ist, wohingegen 2.4.x tmpfs benutzt.

Wenn Sie doch einen 2.2.x-Linux-Kernel benutzen, stellen Sie sicher, dass Sie eine RAM-Disk verwenden, die erstellt wurde, um genau diesen Kernel aufzunehmen; siehe dazu auch das MANIFEST. Generell heißt das, dass Sie die initrd22.gz-RAM-Disk aus dem entsprechenden Verzeichnis nehmen müssen.

Stellen Sie sicher, dass Sie root=/dev/ram als einen der Kernelparameter angeben.

Wenn Sie Probleme haben, besuchen Sie cts's Motorola 680x0 Debian-Installer FAQ.

5.1.1.1. Amiga

Die einzige Installationsmethode für Amiga-Systeme ist die von Festplatte (siehe auch Abschnitt 5.1.2, „Von Festplatte booten“). Mit anderen Worten: die CD-ROM ist hier nicht bootfähig.

Amiga arbeitet derzeit nicht mit bogl, wenn Sie also diesbezügliche Fehlermeldungen erhalten, müssen Sie den Kernelparameter debian-installer/framebuffer=false verwenden.

5.1.1.2. Atari

Auf Atari-Systemen kann der Installer entweder von Festplatte (siehe Abschnitt 5.1.2, „Von Festplatte booten“) oder von Floppy (siehe Abschnitt 5.1.5, „Booten von Floppy“) gebootet werden. Mit anderen Worten: die CD-ROM ist hier nicht bootfähig.

Atari arbeitet derzeit nicht mit bogl, wenn Sie also diesbezügliche Fehlermeldungen erhalten, müssen Sie den Kernelparameter debian-installer/framebuffer=false verwenden.

5.1.1.3. BVME6000

Der Installer für BVME6000 kann entweder von CD-ROM (siehe Abschnitt 5.1.3, „Booten von CD-ROM“), von Floppy (siehe Abschnitt 5.1.5, „Booten von Floppy“) oder per Netzwerk (siehe Abschnitt 5.1.4, „Booten per TFTP“) gestartet werden.

5.1.1.4. Macintosh

Die einzige Installationsmethode für Mac-Systeme ist die mittels Festplatte (siehe auch Abschnitt 5.1.2, „Von Festplatte booten“). Mit anderen Worten: die CD-ROM ist hier nicht bootfähig. Für Mac gibt es keinen funktionierenden 2.4.x-Kernel.

Wenn Ihre Hardware einen 53c9x-basierten SCSI-Bus benutzt, müssen Sie möglicherweise den Kernelparameter mac53c9x=1,0 anhängen. Systeme mit zwei solchen SCSI-Bus-Systemen, wie der Quadra 950, brauchen stattdessen das mac53c9x=2,0-Argument. Alternativ kann der Parameter auch als mac53c9x=-1,0 angeben werden; dies läßt die Autoerkennung eingeschaltet, jedoch sind keine SCSI-Abschaltungen möglich. Beachten Sie, dass es nur nötig ist, diesen Parameter zu verwenden, falls Sie mehr als eine Festplatte haben; andernfalls wird das System schneller laufen, wenn Sie ihn nicht verwenden.

5.1.1.5. MVME147 und MVME16x

Der Installer für MVME147 und MVME16x kann entweder von Floppy (siehe Abschnitt 5.1.5, „Booten von Floppy“) oder per Netzwerk (siehe Abschnitt 5.1.4, „Booten per TFTP“) gestartet werden. Mit anderen Worten: die CD-ROM ist hier nicht bootfähig.

5.1.1.6. Q40/Q60

Die einzige Installationsmethode für Q40/Q60-Systeme ist die mittels Festplatte (siehe auch Abschnitt 5.1.2, „Von Festplatte booten“). Mit anderen Worten: die CD-ROM ist hier nicht bootfähig.

5.1.2. Von Festplatte booten

Von einem existierenden Betriebssystem aus zu booten ist oft eine gute Möglichkeit; für einige Systeme ist es sogar die einzige unterstützte Methode, Debian zu installieren.

Um den Installer von der Festplatte aus zu starten, müssen Sie die benötigten Dateien bereits heruntergeladen und abgespeichert haben, wie unter Abschnitt 4.4, „Dateien vorbereiten für das Booten von Festplatte“ angegeben.

Es können mindestens sechs verschiedene RAM-Disks verwendet werden, um von Festplatte zu starten, drei verschiedene Typen jeweils mit und ohne Support für 2.2.x-Linux-Kernel (das MANIFEST enthält weitere Details).

Die drei verschiedenen RAM-Disk-Typen sind cdrom, hd-media und nativehd. Sie unterscheiden sich nur darin, woher Sie die zur Installation nötige Pakete beziehen. Die cdrom-RAM-Disk nutzt eine CD-ROM, um Debian-Installer-Pakete zu bekommen. Die hd-media-RAM-Disk benutzt die iso-Image-Datei einer CD-ROM, die auf der Festplatte liegt. Die nativehd-RAM-Disk schließlich bekommt Installationspakete über das Netzwerk.

5.1.2.1. Von AmigaOS aus booten

Starten Sie die Linux-Installation, indem Sie im Workbench auf das StartInstall-Icon im debian-Verzeichnis doppelklicken.

Sie müssen unter Umständen zweimal Enter drücken, nachdem das Amiga-Installer-Programm einige Debug-Informationen in einem Fenster angezeigt hat. Danach wird der Bildschirm grau, es folgen ein paar Sekunden Verzögerung, bis ein schwarzer Bildschirm mit weißer Schrift erscheint, der alle möglichen Kernel-Debug-Informationen enthält. Diese Meldungen huschen vielleicht so schnell vorbei, dass Sie sie nicht lesen können, aber das macht nichts. Nach ein paar Sekunden sollte automatisch das Installationsprogramm starten, so dass Sie zum Kapitel Kapitel 6, Den Debian-Installer verwenden wechseln können.

5.1.2.2. Von Atari TOS aus booten

Starten Sie die Linux-Installation, indem Sie auf der GEM-Arbeitsoberfläche auf das bootstra.prg-Icon im debian-Verzeichnis doppelklicken. In der Options-Dialogbox des Programms klicken Sie auf Ok.

Sie müssen unter Umständen Enter drücken, nachdem der Atari-Bootstrap einige Debug-Informationen in einem Fenster angezeigt hat. Danach wird der Bildschirm grau, es folgen ein paar Sekunden Verzögerung, bis ein schwarzer Bildschirm mit weißer Schrift erscheint, der alle möglichen Kernel-Debug-Informationen enthält. Diese Meldungen huschen vielleicht so schnell vorbei, dass Sie sie nicht lesen können, aber das macht nichts. Nach ein paar Sekunden sollte automatisch das Installationsprogramm starten, so dass Sie zum Kapitel Kapitel 6, Den Debian-Installer verwenden wechseln können.

5.1.2.3. Von MacOS aus booten

Sie müssen das originale Mac-Betriebssystem erhalten und von dort aus booten. Es ist unbedingt notwendig, dass Sie die Shift-Taste drücken, während Sie zur Vorbereitung des Linux-Starts das MacOS-System booten; hierdurch wird vermieden, dass MacOS zusätzliche Erweiterungen lädt. Wenn Sie MacOS nur benutzen, um Linux zu starten, können Sie das Gleiche erreichen, indem Sie alle Erweiterungen und Kontrollpanels aus dem Mac-System-Ordner löschen. Ansonsten könnten Erweiterungen gestartet werden und verschiedene Probleme mit dem laufenden Linux-Kernel verursachen.

Macs erfordern den Penguin-Bootloader. Wenn Sie nicht die erforderlichen Programme haben, ein Stuffit-Archiv zu handhaben, gibt es mit .../current/images/mac/penguin19.hfs ein hfs-Disk-Image, das Penguin ungepackt enthält. Abschnitt 4.3, „Floppys erstellen aus den Disk-Images“ beschreibt, wie man dieses Image auf eine Floppy-Disk kopiert.

Starten Sie die Linux-Installation, indem Sie auf dem MacOS-Desktop auf das Penguin Prefs-Icon im Penguin-Verzeichnis doppelklicken. Der Penguin-Booter startet. Wählen Sie Settings im File-Menü, klicken Sie dann auf den Reiter Kernel. In der rechten oberen Ecke gibt es Buttons für „Kernel“ und „RAM-Disk“. Wählen Sie dort über den Dateiauswahl-Dialog für den Kernel vmlinuz und für die RAM-Disk initrd.gz (jeweils aus dem Verzeichnis install) aus.

Um Boot-Parameter in Penguin einzustellen, wählen Sie File -> Settings..., klicken Sie dann auf den Reiter Options. Boot-Parameter können in die Textbox eingetragen werden. Wenn Sie die eingetragenen Einstellungen immer benutzen wollen, wählen Sie File -> Save Settings as Default.

Schließen Sie den Settings-Dialog, speichern Sie die Einstellungen und starten Sie den Bootstrap mit dem Eintrag Boot Now im File-Menü.

Der Penguin-Booter gibt in einem Fenster einige Debug-Meldungen aus. Danach wird der Bildschirm grau, es folgen ein paar Sekunden Verzögerung, bis ein schwarzer Bildschirm mit weißer Schrift erscheint, der alle möglichen Kernel-Debug-Informationen enthält. Diese Meldungen huschen vielleicht so schnell vorbei, dass Sie sie nicht lesen können, aber das macht nichts. Nach ein paar Sekunden sollte automatisch das Installationsprogramm starten, so dass Sie zum Kapitel Kapitel 6, Den Debian-Installer verwenden wechseln können.

5.1.2.4. Booten von Q40/Q60

FIXME

Das Installationsprogramm sollte automatisch starten, so dass Sie zum Kapitel Kapitel 6, Den Debian-Installer verwenden wechseln können.

5.1.3. Booten von CD-ROM

Im Moment ist BVME6000 die einzige Motorola 680x0-Subarchitektur, die das Booten von CD-ROM unterstützt.

Für viele Leute wird der einfachste Weg der sein, einen Satz Debian-CDs zu benutzen. Wenn Sie die CDs haben und Ihr Rechner kann direkt von CD booten – super! Legen Sie die CD ein, starten Sie den Rechner neu und machen Sie mit dem nächsten Kapitel weiter.

Beachten Sie, dass bestimmte CD-Laufwerke unter Umständen spezielle Treiber benötigen und deshalb im frühen Stadium der Installation vielleicht nicht nutzbar sind. Wenn sich herausstellt, dass der normale Weg, von CD zu booten, bei Ihrer Hardware nicht funktioniert, besuchen Sie dieses Kapitel wieder, nachdem Sie sich über alternative Kernel und Installationsmethoden informiert haben, die bei Ihnen sinnvoll sind.

Sie können vielleicht die Komponenten des Debian-Systems und alle vorhandenen Pakete von CD-ROM installieren, auch wenn Ihr Rechner nicht von CD-ROM bootet. Benutzen Sie einfach ein anderes Medium, wie eine Floppy-Disk. Wenn Sie an dem Punkt ankommen, das Betriebssystem, das Basis-System und zusätzliche Pakete installieren zu müssen, weisen Sie das Installationssystem an, die CD zu nutzen.

Wenn Sie Probleme haben, das Installationssystem zu booten, lesen Sie Abschnitt 5.3, „Beseitigen von Problemen während der Installation“.

5.1.4. Booten per TFTP

Um per Netzwerk booten zu können, benötigen sie eine Netzwerkverbindung und einen TFTP-Netzwerk-Boot-Server (DHCP, RARP oder BOOTP).

Die Installationsmethode, um Netzwerk-Boot zu unterstützen, ist in Abschnitt 4.5, „Dateien vorbereiten für TFTP-Netzwerk-Boot“ beschrieben.

Nach dem Starten des VMEbus-Systems wird der LILO-Boot:-Prompt angezeigt. Geben Sie hier einen Eintrag aus der folgenden Liste ein, um Linux zu booten und die Debian-Installation zu starten, wobei eine vt102-Terminal-Emulation benutzt wird.

  • Geben Sie

    i6000 Enter

    ein, um eine BVME4000/6000-Maschine zu installieren.

  • Geben Sie

    i162 Enter

    ein, um eine MVME162-Maschine zu installieren.

  • Geben Sie

    i167 Enter

    ein, um eine MVME166/167-Maschine zu installieren.

Sie können evtl. zusätzlich

TERM=vt100

angeben, um die vt100-Terminal-Emulation zu nutzen, also z.b.

i6000 TERM=vt100 Enter

.

5.1.5. Booten von Floppy

Für die meisten Motorola 680x0-Unterarchitekturen ist das Booten von einem lokalen Dateisystem die empfohlene Methode.

Das Starten von einer Boot-Floppy wird zurzeit nur auf Atari und VME (auf VME mit einem SCSI-Floppy-Laufwerk) unterstützt.