Kapitel 1. Das Flashcard-System

Das Flashcard-System ist eine ziemlich effektive Methode, wenn Dinge auswendig gelernt werden müssen. Besonders beliebt ist es daher bei Medizin-, Betriebswirtschafts- und Jurastudenten.

Es funktioniert auf recht einfache Art und Weise: Die zu lernenden Dinge zerlegt man in einen Frage- und einen Antwortteil. Diese trägt man auf die Vorder- bzw. Rückseite einer Karte ein. Hat man sich eine gewisse Anzahl von Karten zugelegt, kann das Lernen beginnen...

Man nimmt ein paar Karten vom Stapel und prägt sie sich kurzfristig ein. Das Ultra-Kurzzeitgedächtnis wird hier beansprucht. Dieses schnelle Einprägen sollte nicht länger als eine halbe Minute dauern. Danach schaut man sich wieder den Frageteil der Karten an und muss sich die Antwort „denken“. Hat man bei einer Karte die richtige Antwort gewusst, dann kann man diese Karte einen Stapel weiterlegen. Der Karteninhalt ist also im Kurzzeitgedächtnis hängengeblieben. Hat man die Antwort schon wieder vergessen, so muss die Karte auf den Haufen mit den ungelernten Karten wieder zurückgelegt werden. Diesen Vorgang sollte man spätestens nach einer viertel Stunde beenden (oder wenn keine Karten mehr übrig sind). Jetzt sollten sich je nach Lernthema und eigenen Lernfähigkeiten eine ganze Menge Karten im Kurzzeitgedächtnis angefunden haben. Diese werden jetzt wieder abgefragt. Hat man die Antwort noch gewusst, so wird die Karte wieder einen Stapel weitergelegt (in den ersten Stapel für das Langzeitgedächtnis), sonst muss man sie wieder auf den Haufen mit den ungelernten Karten zurücklegen.

Auch das beste Langzeitgedächtnis lässt irgendwann einmal nach, wenn es nicht abgefragt wird. Deswegen verlieren die Karten in Langzeitgedächtnis-Stapeln auch wieder ihre Gültigkeit - sie „laufen ab“. Die Karten im ersten Langzeitgedächtnis-Stapel verlieren nach einem Tag ihre Gültigkeit. Danach sollten sie wiederholt werden. Wenn man die Antwort noch wusste, kann man die entsprechende Karte wieder einen Stapel weiterlegen, auf den zweiten Langzeitgedächtnis-Stapel. Wenn nicht, muss man sie wieder auf den Haufen mit den ungelernten Karten zurücklegen. Die Karten im zweiten Langzeitgedächtnis-Stapel verlieren ihre Gültigkeitsdauer dann erst nach einer deutlich späteren Zeitdauer als im ersten Stapel. Dieses System lässt sich mit beliebig vielen Langzeitgedächtnis-Stapeln fortsetzen.

Lernen mit Flashcard-Systemen macht viel Spaß. Jedoch sind sie nur dann wirklich effektiv, wenn für jede einzelne Karte vermerkt wird, wann sie in welchem Stapel landet. Dieser Aufwand macht den Spaß wieder zunichte. Das Schöne an Pauker ist, dass es ein Flashcard-System implementiert und dem Benutzer die Karten- und Stapelverwaltung weitestgehend abnimmt. Man kann sich voll auf's „Pauken“ konzentrieren!