C.2. Linux-Geräte

Unter Linux haben Sie im Verzeichnis /dev verschiedene spezielle Dateien. Diese heißen Gerätedateien. In der Unix-Welt unterscheidet sich die Art des Zugriffs auf die Hardware. Dort gibt es eine spezielle Datei, die dann den Treiber startet, und dieser wiederum greift auf die Hardware zu. Die Gerätedatei ist eine Schnittstelle zu der jeweiligen Systemkomponente. Dateien unter /dev verhalten sich auch anders als normale Dateien. Hier sind die wichtigsten Gerätedateien aufgelistet.

fd0 Das erste Diskettenlaufwerk
fd1 Das zweite Diskettenlaufwerk

hda Festplatte oder CD-ROM am ersten IDE-Port (Master)
hdb Festplatte oder CD-ROM am ersten IDE-Port (Slave)
hdc Festplatte oder CD-ROM am zweiten IDE-Port (Master)
hdd Festplatte oder CD-ROM am zweiten IDE-Port (Slave)
hda1 Die erste Partition auf der ersten IDE-Festplatte
hdd15 Fünfzehnte Partition auf der vierten IDE-Festplatte

sda Die SCSI-Festplatte mit der niedrigsten SCSI-ID (z.B. 0)
sdb Die SCSI-Festplatte mit der nächsthöheren SCSI-ID (z.B. 1)
sdc Die SCSI-Festplatte mit der nächsthöheren SCSI-ID (z.B. 2)
sda1 Die erste Partition auf der ersten SCSI-Festplatte
sdd10 Die zehnte Partition auf der vierten SCSI-Festplatte

sr0 SCSI-CD-ROM-Laufwerk mit der niedrigsten SCSI-ID
sr1 SCSI-CD-ROM-Laufwerk mit der nächsthöheren SCSI-ID

ttyS0 Der erste serielle Port (Port 0, unter MS-DOS COM1 genannt)
ttyS1 Der zweite serielle Port (Port 1, unter MS-DOS COM2 genannt)
psaux PS/2-Maus
gpmdata Pseudo-Gerät, das Daten vom GPM-(Maus-)Daemon überträgt

cdrom Symbolischer Link zum CD-ROM-Laufwerk
mouse Symbolischer Link zur Gerätedatei der Maus

null Alles, was an dieses Gerät geschickt wird, verschwindet
zero Man kann endlos Nullen von diesem Gerät lesen

C.2.1. Einrichten der Maus

Die Maus kann sowohl in der Linux-Konsole (mit GPM) wie auch in der X-Window-Umgebung verwendet werden. Die beiden Verwendungsarten können gleichzeitig genutzt werden, indem der GPM-Repeater wie gezeigt benutzt wird, um dem Signal zu ermöglichen, zum X-Server zu gelangen:

mouse => /dev/psaux  => gpm => /dev/gpmdata -> /dev/mouse => X
         /dev/ttyS0             (repeater)        (symlink)
         /dev/ttyS1

Setzen Sie das Protokoll des Repeaters auf „raw“ (in /etc/gpm.conf), während X in /etc/X11/XF86Config oder /etc/X11/XF86Config-4 auf das Original-Mausprotokoll eingestellt ist.

Dieser Ansatz, GPM auch unter X (der grafischen Oberfläche) zu nutzen, hat Vorteile, wenn die Maus unbeabsichtigterweise abgezogen wird. Sie müssen GPM lediglich mit

# /etc/init.d/gpm restart

neu starten, um die Maus wieder zu aktivieren, ohne dabei den X-Server neu starten zu müssen.

Wenn GPM aus irgendeinem Grund deaktiviert ist oder nicht installiert, stellen Sie sicher, dass X direkt von der Mausschnittstelle liest, z.B. von /dev/psaux. Details finden Sie im 3-Tasten-Maus-HowTo unter /usr/share/doc/HOWTO/en-txt/mini/3-Button-Mouse.gz, auf der Handbuchseite von gpm (man gpm) sowie unter /usr/share/doc/gpm/FAQ.gz und auf Mouse Support in XFree86.