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13. Ghostscript.

Ghostscript ist ein unheimlich wichtiges Programm für das Drucken unter Linux. Die meisten Druckprogramme unter Linux erzeugen PostScript, was normalerweise eine 150-450-DM-Option für Drucker ist. Ghostscript ist allerdings kostenlos und kann aus PostScript die jeweilige Druckersprache erzeugen. Wenn es mit dem lpd-Inputfilter zusammengebracht wird, erzeugt es einen virtuellen PostScript-Drucker und vereinfacht das Leben immens.

Es gibt zwei Arten von Ghostscript. Die kommerzielle Version, Aladdin Ghostscript, darf kostenlos für den privaten Gebrauch verwendet werden, aber nicht in kommerziellen Linux-Distributionen vertrieben werden. Es ist normalerweise dem freien Ghostscript etwa ein Jahr voraus; im Moment unterstützt Aladdin Ghostscript zum Beispiel das Portable Document Format vom Adobe Acrobat, was die älteren Ghostscripts nicht machen.

Die freie Version von Ghostscript ist GNU Ghostscript, einfach eine ältere Version von Aladdin Ghostscript, freundlicherweise GNU überlassen. (Ehre an Aladdin für dieses Verfahren; mehr Softwareverkäufer sollten freie Software so unterstützen).

Ghostscripts Hauptnachteil sind seine Schriftarten, die aus Bitmap-Scans der Zeichen erstellt wurden. Bessere, aber kommerziell lizensierte Schriftarten können aus mehreren Quellen erhalten werden, da Ghostscript Type 1 Adobe Fonts lesen kann. Adobe vertreibt lesbare Schriftarten mit ihren Acrobat PDF-Leser, oder man kann die Schriftarten von Adobes ATM oder einem Fontpack nutzen.

Was auch immer man mit gs macht, man sollte es immer mit der Option zum Verhindern von Dateizugriffen (-dSAFER) starten. PostScript ist eine komplett funktionale Sprache und ein schlechtes PostScript-Programm kann ziemliche Kopfschmerzen verursachen.

13.1 Die Ausgabe von Ghostscript verbessern

Man kann einige Sachen machen, wenn gs' Ausgabe nicht zufriedenstellend ist (man kann wirklich alles machen, was man will, man hat ja den Quelltext).

Position der Ausgabe und Größe

Die Position, Größe und Vergrößerung einer Seite wird durch die drucker-spezifischen Treiber in Ghostscript kontrolliert. Wenn die Seiten zu kurz oder zu lang, oder um den Faktor Zwei zu groß sind, könnte man in das Quellmodul des Treibers schauen und alle Parameter, die einem auffallen, anpassen. Leider ist jeder Treiber anders, deswegen gibt es keine Anleitung, was einzustellen ist, aber die meisten sind vernünftig kommentiert.

Gamma, Punktgrößen, etc.

Die meisten nicht-Laserdrucker leiden darunter, daß ihre Punkte ziemlich groß sind. Dadurch erscheinen die Bilder zu dunkel. Wenn man das feststellt, sollte man seine eigene Übertragungsfunktion nutzen. Man erstellt einfach die folgende Datei im Ghostscript-lib-Verzeichnis und fügt den Namen zum gs-Aufruf direkt vor der eigentlichen Datei ein. Die eigentlichem Werte müssen dem eigenen Drucker angepaßt werden. Niedrigere Werte erzeugen einen helleren Druck. Besonders wenn der Treiber einen Floyd-Steinberg-Algorithmus verwenden, um Farben zu rastern, sollten niedrige Werte (0.2 - 0.15) verwendet werden.

---8<---- gamma.ps ----8<---
%!
%Uebersetzungsfunktionen fuer Cyan Magenta Gelb Schwarz
{0.3 exp} {0.3 exp} {0.3 exp} {0.3 exp} setcolortransfer
---8<------------------8<---

Es ist auch möglich, Drucker, die einen Farbfehler haben, zu reparieren, indem diese Werte verändert werden. Wenn man etwas derartiges versucht, sollte man die Datei colorcir.ps, die mit Ghostscript kommt (im examples-Verzeichnis) als Testseite verwenden.


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