Wenn man nun den Kernel mit allen nötigen Komponenten neu kompiliert hat und das System mit diesem neuen Kernel gebootet hat, sollte der Kernel den SCSI Adapter und das ZIP Drive (wenn nicht als Modul kompiliert) erkennen.
Die SCSI und die Parallelport Version des ZIP Drives sollten sich gleich verhalten; die SCSI Version ist jedoch etwas schneller.
Hier noch eine Beschreibung der Parameter des PPA Moduls. Wenn man auf die Parameter angewiesen ist, müssen sie Lilo, Loadlin oder insmod übergeben werden.
Syntax: ppa=base[,speed_high[,speed_low[,nybble]]]
Base ist die I/O Addresse des Parallelports, speed_high ist eine Timerkonstante für mehrere schnelle Schleifen in dem Treiber, speed_low ist eine Timerkonstante für mehrere langsame Schleifen in dem Treiber und nybble gibt an, ob der Treiber im 4-Bit oder im Nybble Modus arbeiten soll.
Hier noch ein Beispiel
ppa=0x378,1,6,0
Syntax: ppa=[,mode[,use_sg]]
Während dem Booten des Systems sollten verschiedene Informationen über den SCSI Adapter und über das ZIP Drive, eventuell auch über die ZIP-Disk (wenn im Laufwerk eingelegt) angezeigt werden.
Die Anzahl und das Aussehen der Informationen ist abhängig davon, ob die Treiber im Kernel oder als Modul vorhanden sind.
Wenn man mit Modulen arbeitet, muß man folgende Module laden: scsi, sd, Modul des SCSI Adapters (wenn Paralleles ZIP Drive dann PPA Modul)
Hier ist ein Beispiel einer Kernelausgabe bzw. die Ausgabe von
insmod ppa
(alter PPA Treiber):
scsi5 : PPA driver version 0.26 using 4-bit mode on port 0x378.
scsi : 1 host.
Vendor: IOMEGA Model: ZIP 100 Rev: D.08
Type: Direct-Access ANSI SCSI revision: 02
Detected scsi removable disk sda at scsi5, channel 0, id 6, lun 0
SCSI device sda: hdwr sector= 512 bytes. Sectors= 196608 [96 MB] [0.1 GB]
sda: Write Protect is off
sda: sda1
Die erste Zeile zeigt Informationen über die Initialisierung des Low-Level
Treibers für den SCSI Adapter, in diesem Fall der PPA Treiber. Es folgt
eine Liste mit allen SCSI Geräten, die auf dem SCSI Bus gefunden wurden.
Zeile 5 gibt Information über den Gerätenamen, der diesem SCSI Gerät
zugewiesen wurde, in diesem Fall /dev/sda
. Jetzt werden noch
alle Partitionen des Geräts (ZIP-Disk) angezeigt (hier nur
/dev/sda1
).
Hier noch als Beispiel die Ausgabe des neuen PPA Treibers:
ppa: Version 1.28s
Probing port 03bc
Probing port 0378
SPP port present
EPP test failed on Read/Write
ppa: 0x0378 SPP
Probing port 0278
scsi4 : Iomega parport ZIP drive
scsi : 1 host.
Vendor: IOMEGA Model: ZIP 100 Rev: D.08
Type: Direct-Access ANSI SCSI revision: 02
Detected scsi removable disk sda at scsi5, channel 0, id 6, lun 0
SCSI device sda: hdwr sector= 512 bytes. Sectors= 196608 [96 MB] [0.1 GB]
sda: Write Protect is off
sda: sda1
Die Ausgaben sind gleich bis auf den Probing Teil: dort wird nach dem ZIP Drive gesucht (bzw. nach dem Parallelport an dem das ZIP Drive angeschlossen ist).
Zusammenfassung:
Wenn alle Treiber im Kernel einkompiliert sind und während dem Booten eine Meldung wie oben angezeigt wird, so wurde der SCSI Adapter und das ZIP Drive richtig erkannt.
Wenn man alles oder nur Teile als Modul hat, müssen folgende Treiber (Module) geladen werden:
Nach dem der Kernal alles erkannt hat bzw. alle Module geladen wurden, kann
man eine ZIP-Disk in das Laufwerk einlegen. Jetzt kann diese ZIP-Disk mit
den üblichen Dateisystemtools bearbeitet werden (fdisk
,
mke2fs
, mount
usw.).
Die original ZIP-Disks von Iomega haben normalerweise eine Partition
mit der Partitionsnummer 4 (z.B. /dev/sda4
).
Man sollte sich im /mnt
Verzeichnis ein Unterverzeichnis für
das ZIP Drive anlegen, z.B. /mnt/zip
.
Und so mounted man eine ZIP-Disk mit MS-DOS Dateisystem:
mount -t msdos /dev/sda4 /mnt/zip
Nach dem Mounten kann mit jedem Programm auf die ZIP-Disk zugegriffen werden.
Um die ZIP-Disk wieder zu unmounten gibt man folgendes ein:
umount /dev/sda4
Nach dem Unmounten kann die ZIP-Disk auch wieder ausgeworfen werden, dazu muß man die kleine graue Taste an der Vorderseite des ZIP Drives betätigen.
Die meisten Linuxbenutzer möchten natürlich lieber ein Linux Dateisystem auf
ihren ZIP-Disks haben, hier beschreibe ich, wie man das macht. Man sollte mit
den Programmen fdisk
und mke2fs
sehr vorsichtig
umgehen, da bei unsachgemässer Anwendung sehr viel kaputt gehen kann.
Die ZIP-Disk darf nicht gemountet sein.
Dann: fdisk /dev/sda
Mit d
löscht man Partitionen, mit n
kann man neue
Partitionen anlegen, man sollte der Sauberkeit halber der Partiton
die Nummer eins (1) geben. Dann mit w
die Partitionstabbelle auf
die ZIP-Disk schreiben und mit q
fdisk
beenden.
Um die ZIP-Disk mit dem ext2 Dateisystem zu versehen muß folgender Befehl
eingegeben werden: mke2fs /dev/sda1
Nun kann man die ZIP-Disk wieder mounten, diesmal mit ext2 Dateisystem:
mount -t ext2 /dev/sda1 /mnt/zip